Gaslaternen-Freilichtmuseum Berlin
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Das Gaslaternen-Freilichtmuseum im Überblick

Gaslaternen-Freilichtmuseum Berlin Exponate

Im Jahre 1978 wurde am Eingang des Tiergartens, zwischen Zoo und Hansaviertel und nahe dem S-Bahnhof Tiergarten, vom damaligen Bausenator Harry Ristock eine Sammlung von historischen Gaslaternen unter dem Namen "Gaslaternen-Freilichtmuseum" installiert. Die bis heute auf 90 Stück angewachsene Ausstellung zeigt Modelle von 1826 bis in die 1950er Jahre aus zahreichen europäischen Städten und umfasst damit eine außergewöhnliche zeitliche und geografische Spannweite. Im Jahre 1995 wurde das gesamte Gaslaternen-Freilichtmuseum unter Denkmalschutz gestellt. Dieses ist sowohl als kostenlos zugängliches Freilichtmuseum als auch von der Anzahl der Exponate her weltweit einmalig und weit über die Grenzen der Stadt hinaus ein feststehender Begriff. Leider ist dieses touristische Alleinstellungsmerkmal Berlins durch erhebliche Wartungs- und Reparaturrückstände in einem sehr schlechten Zustand, sodass mittelfristig sogar der komplette Abbau und die Einlagerung der historischen Exponate droht. Der Förderverein Gaslicht-Kultur e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, den weiteren Verfall zu verhindern und durch europaweites Anwerben von Sponsoren das Gaslaternen-Freilichtmuseum zu neuem Leben zu erwecken. Dies kann nur durch das Zusammenwirken möglichst vieler Akteure aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen gelingen. Auf den folgenden Seiten wird sowohl das Gaslaternen-Freilichtmuseum also auch ein möglicher Weg zu seiner Rettung vorgestellt.


Einzigartige Ausstellung europäischer Beleuchtungsgeschichte

Gaslaternen-Freilichtmuseum Berlin Exponate

Die Wiege der Gasbeleuchtung stand in London, hier wurden die Straßen und Plätze ab 1812 mit Gas beleuchtet. Von hier aus verbreitete sich in der Folgezeit dieses zur damaligen Zeit faszinierende neue Licht nach und nach über ganz Europa. Eigens dafür wurde ein Unternehmen gegründet, die Imperial Continental Gas Association (I.C.G.A.), die in Paris, Berlin, Wien und vielen anderen europäischen Städten eigene Gaslaternen aufgestellt und in der Anfangszeit auch betrieben hat. Noch heute findet man auch auf Berlins Straßen Gaslaternenmaste mit der Sockelinschrift "I.C.G.A.". Solche Maste sind mitunter über 160 Jahre alt. Die Laternen im Freilichtmuseum sind zum großen Teil Originale oder zumindest originalgetreu rekonstruiert und stammen sowohl aus deutschen Städten wie Hannover, Dresden, Berlin als auch aus weiteren europäischen Städten wie London, Kopenhagen, Brüssel, Budapest oder Paris. Die Laternen tragen so klangvolle Namen wie "Goose Neck", "Grand Lyra", "Wilmersdorfer Witwe", "Pilzleuchte" oder "Großer Galgen" und erfreuen allabendlich Spaziergänger und Besucher aus aller Welt gleichermaßen mit ihrem einmaligen Licht, wenn sie zusammen mit den anderen Straßenlaternen Berlins bei Einbruch der Dämmerung zu leuchten beginnen. Gerade jetzt im Europäischen Kulturerbejahr 2018 sollte das Museum vollständig restauriert und wieder als Zeugnis europäischer Beleuchtungsgeschichte etabliert werden.


Gut für Kultur und Tourismus - und gut für Berlin

Gaslaternen-Freilichtmuseum Berlin Gas-Hängeleuchte

Das Gaslaternenmuseum ist in seiner bisherigen Form ein feststehender und eigenständiger Begriff, der weit über Berlin hinaus wahrgenommen wird. Die Tatsache, dass an einer solch zentralen Stelle im Bezirk Mitte ein durchgehend geöffnetes und kostenloses Freilichtmuseum existiert, macht den besonderen Reiz dieser Sammlung aus. Nicht ohne Grund wird das Gaslaternenmuseum in zahlreichen in- und ausländischen Reiseführern als Berliner Sehenswürdigkeit beworben. In unmittelbarer Nähe des Zoologischen Gartens, der City-West mit Ku-Damm, KadeWe und Gedächtniskirche, der Siegessäule, des Hansaviertels und auch der bekannten Szenelokale "Schleusenkrug" und "Café am Neuen See" liegt das Gaslaternenmuseum in einem kulturell und touristisch hochkarätig erschlossenen Innenstadtbereich, der einen Besuch quasi im Vorbeigehen ermöglicht. Hinzu kommt, dass der Bereich zwischen Zoologischem Garten, Straße des 17. Juni und Hansaplatz seit Jahren kulturell vernachlässigt wird und zunehmend herunterkommt. Das beklagen auch die Anwohner des Hansaviertels. Eine touristische Attraktion wie das Gaslaternen-Freilichtmuseum an dieser Stelle könnte durch das Angebot an geführten Rundgängen durch den dabei entstehenden Besucherverkehr dazu beitragen, das Ambiente auch gerade in den Abendstunden wieder aufzuwerten. Allein der Förderverein Gaslicht Kultur e.V. hat im Jahre 2014 bereits ohne gezielte Werbung über 40 Führungen im Gaslaternenmuseum anbieten können, die größte Gruppe an Teilnehmern umfasste 150 Personen.


Wartungsmängel gefährden das Gaslaternen-Freilichtmuseum

Gaslaternen-Freilichtmuseum Berlin vernachlässigte Laternen

Auch wenn sich ein Besuch im Gaslaternen-Freilichtmuseum noch immer lohnt, muss man trotzdem feststellen, dass sich viele der historischen Exponate in einem kritischen Zustand befinden. Die filigranen Laternen sind seit Jahren sich selbst überlassen, weit mehr als die Hälfte der Laternen ist stark reparaturbedürftig und steht dunkel. Ein solcher Zustand zieht zwangsläufig weitere Beschädigungen durch Vandalismus nach sich, da sich ja offensichtlich niemand mehr für das Museum interessiert. Eine naheliegende Überlegung ist folglich, das Museum komplett in das Berliner Technikmuseum zu verlagern. Jedoch allein der Abbau des Freilichtmuseums, der Transport in das Technikmuseum, das Aufstellen der Leuchten und Anschließen an Versorgungsleitungen würde schon mehr Geld kosten als den Reparaturstau einfach vor Ort zu beseitigen. Und auch im Technikmuseum müssten die 90 historischen Laternen vollständig restauriert werden. Allerdings könnte dort aus Platzgründen nur ein Teil der Exponate wieder aufgestellt und betrieben werden. Auch verlangt das Technikmuseum Eintritt und schließt um 17:30 Uhr, montags hat es ganztägig geschlossen. Die Laternen wären kaum noch im leuchtenden Zustand zu sehen. Und als nur noch ein Ausstellungsbereich unter vielen würde das Gaslaternenmuseum im Technikmuseum sein Alleinstellungsmerkmal verlieren.


Investive Kosten, die sich lohnen

Infostand Gaslaternen-Freilichtmuseum ECHY Summit

Eine in jeder Hinsicht sinnvollere Lösung ist, das Gaslaternenmuseum an seinem bewährten Standort zu belassen und nach der notwendigen Restaurierung wieder in der gewohnten Form der Öffentlichkeit zu präsentieren. Bei entsprechender Bewerbung kann die öffentliche Wahrnehmung sogar noch gesteigert werden. Bei einem Museum von solcher Prägnanz dürfte das Gewinnen privater Sponsoren gut möglich sein. Die Kosten für die Restaurierung des fünfarmigen Charlottenburger Kandelabers werden auf 50.000 € geschätzt, hier sind umfangreiche Schweißarbeiten notwendig. Für einen Teil der anderen Laternen liegen uns Kostenvoranschläge einer auf Reparatur und Restaurierung von Gaslaternen spezialisierten Fachfirma vor. Die Rekonstruktion der fehlenden Glasglocke an der Grand Lyra aus Paris (Bild links), einem Original von 1910, muss in Handarbeit ausgeführt werden und wird etwa 3.500 € kosten, das Einsetzen eines neuen Brenners noch einmal 2.650 €. Für weitere historische Laternen wie der Vierecklaterne aus Zürich von 1900 oder einer sechsflammigen Gaslaterne aus London von ca. 1880 liegen Kostenvoranschläge in Höhe von jeweils 1.300 € vor. Die investiven Kosten für die vollständige Restaurierung des Gaslaternen-Freilichtmuseums dürften auf Grundlage dieser Schätzungen bei etwa 250.000 € liegen.




Kontakt

Anregungen und Fragen bitte an:

E-Mail: info[at]gaslaternenmuseum.eu

Telefon: 0179/8106747

Postanschrift:
Gaslicht-Kultur e.V.
Am Postfenn 5
14055 Berlin